Deutschland hat international die dritthöchsten Elektrizitätspreise für Privathaushalte. Obwohl der deutsche Strompreis an der Börse im Zuge der Coronapandemie stark sank, mussten deutsche Haushalte auch 2020 im Schnitt gestiegene Strompreise hinnehmen.
In Dänemark kostet Elektrizität und Strom seinen Verbrauchern am meisten. Die Elektrizitätspreise für dänische Haushalte waren im 2. Halbjahr 2019 mit mehr als 0,29 € pro kWh nicht nur europaweit am höchsten, sondern liegen damit auch international auf einem außerordentlich hohem Niveau – nämlich Platz zwei nach einem wohlhabenden Inselstaat. Deutschland und Belgien folgen auf Rang zwei und drei, wohingegen mehrere Länder aus Südosteuropa aber auch Nordeuropa mit besonders niedrigen Stromkosten glänzen. Hier geht es direkt zu den TOP 10!
Zusammensetzung der hohen Stromkosten
Unterschiede im Strommix sowie die geltenden Sicherheits- und Umweltstandards bilden die Grundlage der Elektrizitätskosten. So ist Norwegen aufgrund seiner überwiegenden Stromerzeugung basierend auf günstiger Wasserkraft nicht nur eines der billigsten Länder mit Blick auf die Stromkosten seiner Bürger, sondern auch gleichzeitig, zusammen mit Island, das Land Europas mit quasi 100% Elektrizitätserzeugung aus erneuerbaren Energien. Darüber hinaus erklären Unterschiede bei den Marktstrukturen (z.B. Anzahl der Wettbewerber sowie Wettbewerbsintensität oder staatlich/privater Markt) einen gewissen Teil der nationalen Elektrizitätskosten. Der wichtigste Teil der Kosten stellt jedoch die Besteuerung und die Höhe der Subventionierung dar, welche weltweit höchst unterschiedlich ausfallen und in manchen Ländern dazu führt, dass Strom nahezu kostenlos angeboten wird.
Preisfaktor Besteuerung
So machen Steuern und Abgaben bei den Erstplatzierten den Großteil des Endpreises aus. So erhebt Dänemark die europaweit höchsten Steuern auf Strom und Elektrizität mit enormen 64,4 Prozent Anteil am Endpreis. Deutschland folgt mit 53,0 Prozent sowie Portugal mit einem relativen Steueranteil in Höhe von 48,0 Prozent.
Die international höchsten Strompreise
Weltweit liegen Dänemark und Deutschland damit auf den zweiten bzw. dritten Platz – nur hinter der wohlhabenden Inselstaat und Steueroase Bermuda, deren Bürger umgerechnet gar 0,35 Euro pro Kilowattstunde Strom berappen müssen.
Die Länder mit den niedrigsten Stromkosten Europas
Gleich drei Länder aus Südosteuropa bieten die niedrigsten Elektrizitätskosten für Privathaushalte in ganz Europa. So führt das kleine Kosovo mit lediglich 0,061 Euro pro Kilowattstunde Strom als das preiswerteste Land Europas in Sachen Strom. Damit ist es beinahe fünf Mal günstiger als der teuerste Staat Dänemark.
1. Kosovo: 0,061 € / kWh
2. Serbien: 0,072€ / kWh
3. Bulgarien: 0,096 € / kWh
Standortnachteil Stromkosten
Für einige Branchen und Industrien machen Elektrizitätskosten einen bedeutenden Anteil an den Gesamtkosten aus. Für diese sind demnach die Höhe der Stromkosten, aber auch die Qualität der Versorgung, ein wichtiger Standortfaktor. So sind die hohen Stromkosten für Unternehmen in Italien und Deutschland ein nicht zu verachtender Standortnachteil – insbesondere für das für beide Länder so wichtige produzierende Gewerbe.
Die höchsten Elektrizitätspreise für Unternehmen in Europa
1. Zypern: 0,180 € / kWh
2. Italien: 0,160 € / kWh
3. Deutschland: 0,156 € / kWh
2019
Die Länder mit den höchsten Elektrizitätspreisen für Privatpersonen in Europa
# | Land | Preis (in Euro pro kWh) | |
---|---|---|---|
1 | Dänemark | 0,292 | |
2 | Deutschland | 0,287 | |
3 | Belgien | 0,286 | |
4 | Irland | 0,255 | |
5 | Spanien | 0,239 | |
6 | Italien | 0,234 | |
7 | Zypern | 0,224 | |
8 | Großbritannien | 0,221 | |
9 | Portugal | 0,212 | |
10 | Schweden | 0,208 |
Quellen:
EUROSTAT – Elektrizitätspreise für das 2. HJ 2019.
Globalpetrolprices – Elektrizitätspreise weltweit.