Ein VW-Käfer von innen – dem Auto, mit dem Volkswagens international großer Durchbruch gelang.
Die deutsche Wirtschaft ist die viertgrößte Volkswirtschaft der Welt sowie die drittgrößte Exportnation. Die dabei wichtigsten Exportprodukte und exportierten Güter waren 2020 Maschinen mit 17,2% wertmäßigem Anteil an den landesweiten Exporten, dicht gefolgt von Autos und Autoteilen (15,3%) sowie Elektrotechnik- und Geräte (11%). Es lässt sich feststellen, dass die deutsche Wirtschaftslandschaft durchaus breit aufgestellt ist, sich jedoch ein starker Fokus auf den verarbeitenden Sektor im Automobil- und Maschinenbau bemerkbar macht. Dieser stand 2020 für mehr als ein Drittel aller Exporte. Die landesweiten Warenexporte beliefen sich 2020 dabei auf ein Volumen von rund 1.207 Milliarden Euro. Hier geht es direkt zu den TOP 10!
Kurzprofil Deutschland
Deutschland gilt als Land mit hohem Einkommen. Bei einem nominalen Bruttoinlandsprodukt pro Kopf in Höhe von 51.860 US-Dollar (Schätzung für 2021) belegt das Land international Rang 21. Bei Warenexporten im Volumen von 1.207,2 Milliarden Euro und Importen in Höhe von 1.026,5 Milliarden Euro (2020) wurde ein beachtlicher Handelsbilanzüberschuss von 180,7 Milliarden Euro erwirtschaftet (d.h., Differenz zwischen Exporten und Importen).
Die drei wichtigsten Zielländer deutscher Exporte waren dabei 2020 die USA (104,1 Mrd. €) gefolgt von China (96,2 Mrd. €) und Frankreich (90,9 Mrd. €).
Der deutsche Maschinen- und Anlagenbau
Der Maschinen- und Anlagenbau ist neben dem Automobilsektor Deutschlands Zugpferd im internationalen Handel. Nach Wert entfallen 17,2% aller Exporte auf diesen Bereich. Der Siemens-Konzern gilt als der bedeutendste Maschinen- und Anlagenbauer Deutschlands und hinsichtlich Umsatz, nach Abspaltungen, das zwölftgrößte deutsches Unternehmen mit 56,0 Milliarden Euro Umsatz (2020). Bosch, siebtgrößtes deutsches Unternehmen, gilt hierbei als die Nummer zwei neben den so wichtigen unzähligen hochspezialisierten Mittelstandsbetrieben.
Der deutsche Automobilbau
Die Automobilbranche hat einen immensen Stellenwert für die deutsche Wirtschaft. Nicht nur sind drei Automobilbauer unter den fünf größten deutschen Unternehmen zu finden, sondern zusätzlich ist dieser Wirtschaftszweig der insgesamt zweitwichtigste beim Export überhaupt (15,3%). Der Kern der deutschen Automobilbranche setzt sich zusammen aus der Volkswagen Gruppe, Daimler, Opel sowie BMW. Aber viel mehr noch aus ihren zahlreichen Autozulieferern, die den Großteil der eigentlichen Produktwertschöpfung schaffen – allen voran Bosch, Continental, ZF, Schäffler oder Knorr Bremse.
Die Volkswagen Gruppe, welche neben Volkswagen Automarken wie Bentley, Bugatti, Lamborghini, Seat, Skoda, Audi, Porsche, MAN sowie Scania sein Eigen nennt, ist nach Verkaufsvolumen (10,88 Mio. St.) derzeit international größter Autokonzern. Ferner ist Volkswagen seit mehr als zwei Jahrzehnten Marktführer bei Autoneuzulassungen in Europa und das größte Unternehmen Deutschlands. Daimler, dessen Mitbegründer Carl Benz einst das Auto mit Verbrennungsmotor erfand, ist Europas Autokonzern Nummer zwei, weltgrößter LKW-Hersteller und Deutschlands zweitgrößtes Unternehmen nach Volkswagen. Deutschlands viertgrößtes Unternehmen ist BMW mit seinen Marken wie BMW, Rolls Royce und Mini.
Die Pharmabranche
Deutschland wird von Fachleuten gerne als die Apotheke Europas bezeichnet. Dies spiegelt sich auch in der Handelsstatistik nieder. Deutschlands viertwichtigster Wirtschaftszweig für den Außenhandel ist nämlich die Pharmabranche. Bayer ist dabei das größte deutsche Pharmaunternehmen mit einem Umsatz von 41,4 Milliarden Euro (2020). Boehringer Ingelheim ist der Pharmariese Nummer zwei mit Umsatzerlösen in Höhe von 19,5 Milliarden Euro. Das weltweit älteste noch fortlaufend existierendes Pharmaunternehmen der Welt, Merck, ist Deutschlands Nummer drei mit 17,5 Milliarden Euro Umsatz.
Luft- und Raumfahrt
Die Luft- und Raumfahrtbranche ist Deutschlands neuntbedeutendste Exportproduktgruppe. International befindet man sich beim Export von Flugzeugen auf einem ordentlichen dritten Platz. Im Exportgeschäft dieses Bereichs nehmen hauptsächlich Airbus und seine Zulieferer eine führende Rolle ein (z.B. MTU Aero Engines oder Diel Aviation). Begonnen hat Airbus als europäisches Gemeinschaftsprojekt. Daher finden die Produktion und Entwicklung überwiegend verteilt in Frankreich, Deutschland, Spanien und Großbritannien statt. Gegründet wurde Airbus 1970 auf Initiative europäischer Staaten hin, um dem damaligen Quasi-Monopolisten Boeing die Stirn bieten zu können. Großzügige Subventionen und Bevorteilungen sollten dies gewährleisten. Heute ist Airbus der weltweit zweitgrößte Flugzeugbauer nach Boeing.
2020
Die zehn meist exportierten Waren und Produkte Deutschlands
# | Produktkategorie | Exporte (in Mrd. €) | Anteil am Export |
---|---|---|---|
1 | Maschinen- und Anlagenbau | 207,1 | 17,2 % |
2 | Fahrzeuge | 185,0 | 15,3 % |
3 | Elektrotechnik | 132,9 | 11,0 % |
4 | Pharmazie | 85,5 | 7,1 % |
5 | Medizin- und Messtechnik | 65,3 | 5,4 % |
6 | Plastikprodukte (z.B. Rohre) | 52,9 | 4,4 % |
7 | Sonstige Rohstoffe | 26,6 | 2,2 % |
8 | Eisen- und Stahlartikel (z.B. Schrauben) | 24,8 | 2,1 % |
9 | Luft- und Raumfahrt | 24,7 | 2,0 % |
10 | Sonstige chemische Erzeugnisse | 23,0 | 1,9 % |
Gesamtexporte | 1207,2 |
2019
Die zehn meist exportierten Waren und Produkte Deutschlands
# | Produktkategorie | Exporte (in Mrd. €) | Anteil am Export |
---|---|---|---|
1 | Maschinen- und Anlagenbau | 232,9 | 17,5 % |
2 | Fahrzeuge | 217,7 | 16,4 % |
3 | Elektrotechnik | 141,8 | 10,7 % |
4 | Pharmazie | 80,7 | 6,1 % |
5 | Medizin- und Messtechnik | 70,9 | 5,3 % |
6 | Plastikprodukte (z.B. Rohre) | 56,5 | 4,3 % |
7 | Luft- und Raumfahrt | 37,8 | 2,8 % |
8 | Sonstige Rohstoffe | 31,5 | 2,4 % |
9 | Mineralölerzeugnisse (z.B. raffiniertes Öl) | 30,6 | 2,3 % |
10 | Eisen- und Stahlartikel (z.B. Schrauben) | 28,0 | 2,1 % |
2018
Die zehn meist exportierten Waren und Produkte Deutschlands
# | Produktkategorie | Exporte (in Mrd. €) | Anteil am Export |
---|---|---|---|
1 | Maschinen- und Anlagenbau | 230,1 | 17,5 % |
2 | Fahrzeuge | 223,3 | 16,9 % |
3 | Elektrotechnik | 138,7 | 10,5 % |
4 | Pharmazie | 81,9 | 6,2 % |
5 | Medizin- und Messtechnik | 67,7 | 5,1 % |
6 | Plastikprodukte (z.B. Rohre) | 57,6 | 4,4 % |
7 | Luft- und Raumfahrt | 35,1 | 2,7 % |
8 | Sonstige Rohstoffe | 32,1 | 2,4 % |
9 | Eisen- und Stahlartikel (z.B. Schrauben) | 28,4 | 2,2 % |
10 | Mineralölerzeugnisse (z.B. raffiniertes Öl) | 28,2 | 2,1 % |
Quellen:
International Trade Centre (ITC) – Exportdaten.
Boehringer Ingelheim – Unternehmensdaten.
Volkswagen – Unternehmensübersicht.
Daimler – Unternehmensübersicht.