Erdölexport 2017

Die international größten Exportländer von Erdöl

Erdölexport 2017
Die Errichtung von Staatsfonds sind für erfolgreich geführte Ölstaaten die Regel und sollen vorrangig eine zu stark aufwertende Währung verhindern und die Rohstofferlöse gewinnbringend im Ausland anlegen.

Das lange Zeit international wertmäßig am meisten exportierte Einzelprodukt war Erdöl. Inzwischen ist es mit einem Gesamtexportvolumen von insgesamt 640,5 Milliarden US-Dollar für 2020 weit von alter Größe entfernt. Saudi-Arabien ist dabei die historische als auch die aktuelle Nummer eins mit knapp 14,6% Exportanteil am weltweiten Exporthandel von Erdöl – führend nicht mehr jedoch bei der Fördermenge. Die aus regionaler Sicht wichtigste Herkunftsregion ist der Nahe Osten, aus dem rund 39% des weltweiten Öls stammt. Hier geht es direkt zur TOP 10-Übersicht!

USA als größter Erdölproduzenten

Anzumerken ist, dass die USA zwar die derzeitig unangefochtene Nummer eins unter den weltweiten Erdölförderländern ist, jedoch lediglich viertgrößter Erdölexporteur ist und seit 2019 nur geringer Nettoexporteur (unter Mitberücksichtigung der Erdölimporte in die USA). Dies ist dem Umstand geschuldet, dass die USA über die weltgrößte Inlandsnachfrage nach Erdöl verfügt, welche diese enormen Fördermengen locker aufzehrt. Der Schieferölförderboom der vergangenen Jahre ermöglichte den USA eine historisch einmalige Steigerung ihrer Erdölproduktion und erheblichen Verringerung der Importabhängigkeit bis hin zu geringen Nettoexportmengen im Jahr 2019.

Die ‘Holländische Krankheit’ als Entwicklungshemmnis für ölreiche Staaten

Festzustellen ist auch, dass die größten Exporteure von Erdöl nicht automatisch reicher sind als jene ohne Erdölvorkommen. Eine Erklärung für dieses Phänomen liefert die ‘Holländische Krankheit‘, welche dann eintreten kann, sobald ein Land über große Rohstoffvorkommen, wie Erdöl oder Erdgas verfügt. Dadurch, so die Idee in Kürze, verlassen sich die Regierung und die Einwohner eines Landes zu sehr auf diese Rohstoffsektor und beginnen dabei Innovation und weitere Wirtschaftszweige wie das produzierende Gewerbe zu vernachlässigen, während es zu einer Aufwertung der lokalen Währung aufgrund eines Exportüberschusses kommt – mit insgesamt mittel- und langfristig negativen wirtschaftlichen Implikationen.

Eine der Möglichkeiten diesem entgegenzuwirken ist die Errichtung eines Staatsfonds auf Basis der Exportüberschusserlösen durch die internationalen Rohstoffverkäufe. Diese Kapitalmittel werden dann gewinnbringend im Ausland investiert wie dies heute viele der großen Erdöl exportierenden Länder tun – wie auch ein Blick auf die größten Staatsfonds weltweit demonstriert.

Wohlstand insbesondere für ölreiche Länder mit geringer Bevölkerungsgröße

Insbesondere die Golfstaaten wie Kuwait, Katar oder die Vereinigten Arabischen Staaten vermochten es durch ihre vergleichsweise geringe Bevölkerungszahl und der dortigen relativ geringen Erdölförderkosten in den vergangenen Jahren bescheidenen Wohlstand für ihre Bürger zu erschaffen (die Bevölkerungsmehrheit zusammengesetzt aus Gastarbeitern ausgenommen). Heute gewinnt zunehmend die hiesige Tourismusindustrie dank subventionierter Staatsairlines und gewieftem Stadtmarketing an Bedeutung sowie deren Rolle als regionalem Unternehmenshub. Dies soll dazu beitragen die Abhängigkeit vom Erdöl ihrer Wirtschaftsleistung zu verringern. Die “Saudi Vision 2030” Saudi-Arabiens ist beispielsweise ein solcher von internationalen Beratungsfirmen entwickelter Wirtschaftsplan, der sich inzwischen bereits in der saudischen Exportzusammensetzung niederschlägt.

2020

Die international wichtigsten Ausfuhrländer von Erdöl

2019

Die international wichtigsten Ausfuhrländer von Erdöl


2018

Die international wichtigsten Ausfuhrländer von Erdöl


2017

Die international wichtigsten Ausfuhrländer von Erdöl



Quellen:
International Trade Centre (ITC) – Exportdaten.
Wikipedia – Holländische Krankheit.
McKinsey & Company – Saudi Arabia Beyond Oil 2030.


Christopher Wagner

Durch mein Interesse an internationalen Wirkungszusammenhängen und dabei insbesondere Schwellenländern, zog es mich neben dem Studium der Sinologie sowie Volkswirtschaftslehre in weitere Teile dieser Welt, unter anderem China, Hong Kong, Polen, Portugal sowie Mexiko. Meine Leidenschaft ist die global vernetzte Welt, die ich mit unseren Lesern mit großer Freude teilen möchte! Möchten Sie mit uns über unsere Themen sprechen? Schreiben Sie uns!

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